Business-Events wandeln sich von klassischen Kongressen hin zu erlebnisorientierten Formaten mit Festivalcharakter. Dabei steht nicht mehr nur die Wissensvermittlung im Fokus, sondern auch das Erlebnis, die Community und die emotionale Bindung zur Marke. Wer es schafft, seinen Kongress zum inspirierenden Festival zu machen, macht aus Teilnehmer:innen echte Anhänger:innen.
Es hätte eine weitere Tagung für erfolgreiche und aufstrebende Frauen in der Wirtschaft werden können. Doch anstatt streng formalen Vortrags- und Diskussions-Settings haben die Veranstalterinnen die typische Vorstellung eines Kongresses gesprengt und aus dem Themenkomplex Frau und Zukunft ein emotionales Feuerwerk gemacht. Das Female Future Festival wurde in nur wenigen Jahren zu einem kleinen "Woodstock für Frauen", die wirken und gestalten wollen. Auf möglichst vielen Bühnen – mit Keynotes, Panels, Networking-Spaces und interaktiven Zonen und einer großen, mitreißenden Erzählung: Unsere Zukunft beginnt hier und jetzt. Das Festival ist ein Beispiel für den strategischen Wandel im Eventdesign, hin zu Nachhaltigkeit und Innovationsfreude. Früher PowerPoint-Vortrag vor Publikum, heute gemeinsame Entwicklung auf Augenhöhe.
Ein Haus, das Festivalisierung kann
Die Veränderung vom Wissenstransfer zum emotionalen Erlebnis braucht nicht nur die richtige Haltung, sondern auch den richtigen Ort.
Ein Ort, an dem ausreichend bespielbare Fläche zur Verfügung steht, um große Ideen zu verwirklichen. Durch die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten unserer Räume können Inhalte, Unterhaltung, Design Musik und Kulinarik festivalgerecht zusammengefügt werden, zu einer emotional aufgeladenen Atmosphäre. Neben dem Female Future Festival finden im Festspielhaus das Tomorrow Mind Festival, das Hochzeitsfestival Luft & Liebe, das Diözesanforum oder auch das netforum statt, ebenso eindrucksvolle Beispiele für die Veränderung von Business Events.
Emotionen brauchen ein starkes Team
Wer Jahr für Jahr die Bregenzer Festspiele mitgestaltet, weiß, wie man Emotionen auf die Bühne bringt - und worauf es bei der Festivalisierung wirklich ankommt. "Wir sprechen hier von Veranstaltungen, die mehrere Sinne gleichzeitig ansprechen: Sehen, Hören, Fühlen. Unterschiedliche Bühnen, abwechslungsreiche Raumkonzepte, durchdachte Licht- und Toninszenierungen sowie gezielt eingesetzte visuelle und akustische Elemente schaffen ein stimmiges Gesamtbild", erklärt Matthias Wunder vom Festspielhaus Bregenz. Gemeinsam mit seinem Team sorgt er im Hintergrund dafür, dass die Atmosphäre erhalten bleibt und der rote Faden nicht abreißt. Denn jedes gute Festival braucht auch hinter der Bühne das richtige Team.
Factbox Festivalisierung der Business Events
Zentrale Merkmale
- Multisensorisches Erlebnis: Kombination aus Fachinhalten, Entertainment, Design, Musik und Kulinarik
- Offene, lockere Atmosphäre statt formeller Settings
- Vielfalt an Formaten: Keynotes, Panels, Workshops, Networking-Spaces, interaktive Zonen – wie auf einem Festival
- Storytelling & Markeninszenierung: Unternehmen erzählen Geschichten
Ziele und Vorteile
- Höhere Attraktivität für jüngere Zielgruppen
- Förderung des Netzwerkgedankens – durch ungezwungene Formate entstehen tiefere Kontakte
- Emotionalisierung: Events bleiben länger im Kopf
- Innovation fördern – kreative Räume schaffen Offenheit für neue Denkansätze
Herausforderungen
- Kosten & Komplexität: Höherer Planungs- und Technikaufwand
- Authentizität ist Pflicht: Wer Festivalisierung nur "aufsetzt", läuft Gefahr, unglaubwürdig zu wirken
- Nicht für jede Zielgruppe geeignet
(Simon Bleil, 2.10.2025)