Fishbowl - Komm mit ins Goldfischglas!

Sonnendurchfluteter Raum propter homines im Festspielhaus Bregenz © Dominic Kummer

Kongress-Teilnehmer werden zu Teilgebern

Wenn Kongress-Teilnehmer:innen zu Teilgebern werden, dann liegt das an innovativen Veranstaltungs-Konzepten und dem Know-how von Kongresskultur Bregenz, meint Urs Treuthardt, Geschäftsführer von Bodensee-Vorarlberg Tourismus.

Das Kongress-Format Fishbowl (Goldfischglas) soll eine partizipative Diskussionsrunde ermöglichen. Dieses Format ist sehr einfach zu gestalten und umzusetzen. Man bildet einen Stuhlkreis und stellt in die Mitte des Kreises eine bestimmte Anzahl von Stühlen. Mindestens drei. Fertig ist das Goldfischglas. Der Moderator bittet die ersten zwei Teilnehmer:innen auf einem der Stühle Platz zu nehmen und sich zu einem bestimmten Thema auszutauschen. Die Zuhörer im Kreis können sich jederzeit an der Diskussion beteiligen, indem sie auf den noch freien Stühlen in der Mitte Platz nehmen, oder sich hinter einen Stuhl stellen. Die Person die dann gerade noch spricht, darf ihren Gedanken zu Ende formulieren und verlässt anschließend den Kreis. Wenn neue Diskussionsteilnehmer in der Mitte Platz nehmen, soll somit immer ein anderer wieder zurück in den Kreis. So werden verschiedene Aspekte aus Sicht unterschiedlicher Teilnehmer:innen diskutiert. Teilnehmer:innen werden zu Teilgebern.

Fishbowl Setting auf der Hauptbühne im Festspielhaus © Lucas Breuer
© Lucas Breuer

Ich setze das Format Fishbowl gerne zur sogenannten Ernte nach unterschiedlichen Präsentationen ein. Dies ermöglicht den Teilnehmer:innen eine Diskussion auf Augenhöhe. Die Atmosphäre ist dabei entspannt, da keiner muss, aber alle können. Hier liegt aber auch die Herausforderung dieses Formates. Man sollte demnach wissen, dass sich Leute im Publikum befinden, welche sich gerne mitteilen. Ist dies nicht der Fall, läuft die Diskussion schleppend. Dieses Format braucht dann auch einen guten Moderator. Dieser soll die Anfangsdiskussion mit interessanten Gesprächspartnern ankurbeln. Dabei kann man ruhig Leute in den Kreis „beordern“ von denen man weiß, dass diese etwas zum Thema zu sagen haben. Wenn die Diskussion einmal läuft, fällt es den Teilnehmer:innen im äußeren Kreis auch einfacher sich zu beteiligen. Der Moderator kann zwischendurch die Themen neu gestalten, indem er kontroverse Fragen in die Runde gibt. Eine sehr gelungene Variante der Fishbowl durfte ich im Festspielhaus in Bregenz zum zweiten micelab:bodensee 2014 erleben. Die Fotos sprechen für sich.

(ut/red)

Fishbowl-Teilnehmer:innen sitzen in einem zweireihigen Stuhlkreis um eine Diskussionsrunde im Festspielhaus Bregenz © Lucas Breuer
© Lucas Breuer